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9.2 Vergleich anhand eines Beispiels

Zur Bestätigung der oben genannten Schlußfolgerung soll ein zahlenmäßiger Vergleich folgen.

Die Bilder 24, 25 stellen den Druckverlauf P(X), den örtlichen Füllungsgrad F(X) und die Flüssigkeitsverteilung FH(X) im unendlich breiten, halbumschlossenen, stationär belasteten Gleitlager dar, berechnet nach dem Modell 1 bzw. nach dem Modell 2. Dabei ist die Mischungskonstante mit C=0,03 für Modell 1 noch relativ groß gewählt. Die Ergebnisse stimmen tatsächlich gut überein.

Das bedeutet, daß die nichtlineare Differentialgleichung (44) des Modells 1 in der Lage ist, je nach Größe des Drucks P ihren Charakter zu wandeln. Sie verhält sich bei Werten P>>0 praktisch wie die lineare Differentialgleichung (47) des Modells 2 für den Druckberg und bei Werten P—>0 wie die Kontinuitätsgleichung (56) für die Strömung im Unterdruckgebiet nach Modell 2.

Diese Aussage wird durch die Koeffizientenanalyse an einigen Stellen des nach Modell 1 berechneten Druckverlaufs für das oben genannte Beispiel bestätigt (Tafel 1). Innerhalb des Druckberges haben nur die Summanden S1, S2 und S3 Gewicht, die die Reynolds‘sche Differentialgleichung darstellen, abgesehen von dem Faktor P/(P+C) ‚ der hier annähernd Eins ist. Innerhalb des Unterdruckgebietes haben nur die Summanden S3 und S4 Gewicht. Diese beiden stellen die Kontinuitätsgleichung (56) dar für die Strömung des Schmiermittels im Unterdruckgebiet nach Modell 2. Das läßt sich leicht überprüfen, indem man in die Gleichung

(133)       0 = S3 + S4           (Tafel 1)

mit Hilfe der Transformationsgleichung

den Füllungsgrad F einführt und den Druck P eleminiert.

Tafel 1: Koeffizientenanalyse der Differentialgleichung (45) für den Druckverlauf im Schmierspalt nach Modell 1 (Beispiele Bild 24, 25)

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