Kurzreferat

Es werden mathematische Modelle zur Simulation der Volkswirtschaft entwickelt. Dabei wird der makroökonomische Ansatz abgelehnt und ein mikroökonomischer Ansatz gewählt. Er stellt eine wesentliche Weiterentwicklung des linearen Wachstumsmodells von John von Neumann dar.

In einem Basismodell werden zunächst die Produktivkräfte unabhängig von den Produktionsverhältnissen dargestellt. Daraus lassen sich anzustrebende optimale Wirtschaftsstrukturen berechnen. Es zeigt sich, dass es nicht das eine Optimum gibt, sondern einen Bereich optimaler Wirtschaftsstrukturen. Innerhalb dieses Bereichs könnte die Gesellschaft nach nicht ökonomischen Kriterien relativ frei einen Entwicklungspfad wählen, sofern sie in Zukunft in der Lage ist, mit sozialen und demokratischen Produktionsverhältnissen ihr Wirtschaftssystem bewusst zu gestalten.

Das Basismodell wird ergänzt zu einem dynamischen Wirtschaftsmodell, welches die traditionellen Vorstellungen einer kapitalistischen Marktwirtschaft mit Privateigentum an den Produktionsmitteln und dem Prinzip der Preisbildung nach Angebot und Nachfrage simuliert. Es stellt sich heraus, dass ein solches Wirtschaftsmodell in seiner idealisierten Form grundsätzlich instabil ist und nicht zu einer optimalen Wirtschaftsstruktur strebt.

In Abwandlung des Modells einer kapitalistischen Marktwirtschaft werden zwei weitere Studienmodelle entwickelt. Das erste enthält planwirtschaftliche Elemente, verkörpert aber nicht das System des Staatssozialismus. Das zweite stellt eine modifizierte Marktwirtschaft dar, in dem insbesondere die Preisbildung verändert wird und das Eigentum an den Produktionsmitteln relativiert wird. Mit diesen Modellen ist es möglich zu untersuchen, unter welchen marktwirtschaftlichen Bedingungen eine Selbstoptimierung der Wirtschaft möglich ist.

Die Leistungsfähigkeit der Modelle wird an einigen Testbeispielen geprüft. Es zeigt sich, dass auch ökologische Probleme mit den Modellen sehr gut dargestellt werden können und damit Eingang in wirtschaftstheoretische Modelle finden.

Die Erkenntnisse dieser Untersuchungen haben mich wesentlich dazu inspiriert, den Entwurf einer sozialistischen Marktwirtschaft zu entwickeln, ohne dass dieses Konzept logisch zwingend aus diesen Erkenntnissen abzuleiten ist.