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5.1 Modell einer Planwirtschaft mit kurzfristiger zentraler Planung und konkurrierenden Unternehmen
Zunächst gelten alle Annahmen zur Beschreibung der vorhandenen Produktivkräfte weiterhin. Darüber hinaus wird zunächst einschränkend angenommen, dass mit jedem Produktionsverfahren nur ein Produkt produziert wird.
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5.1.1 Elemente der Planwirtschaft
Unternehmen:
- Es existieren n2 Unternehmen, die mit dem Index i2= 1 bis n2 durchnummeriert sind. Jedes dieser Unternehmen beherrscht jeweils ein Produktionsverfahren i2, d.h. es besitzt das technische und organisatorische know how, um dieses Produktionsverfahren exklusiv anzuwenden.
- Jedes Unternehmen kalkuliert anhand der aktuellen Warenpreise den kostenbedingten Preis für sein Produkt, zu dem es sein Produkt im Falle eines Auftrages kostendeckend verkaufen könnte. Falls Wirtschaftswachstum wegen Bevölkerungswachstum angesagt ist, wird in die Preiskalkulation ein planmäßiger Gewinn eingerechnet, so dass davon auch eine entsprechende Produktionserweiterung finanziert werden könnte (Eigenerwirtschaftung der Mittel).
- Die Unternehmen melden ihre kalkulierten Preise an die zentrale Plankommission.
- Die Unternehmen melden ihren konkreten Wareninput, Arbeitskräfteinput und ihren Warenoutput je Produktionseinheit an die zentrale Plankommission.
Zentrale Plankommission:
- Die zentrale Plankommission erforscht den notwendigen Bedarf, die Struktur des durch die Arbeiter gewünschten zusätzlichen Bedarfs und legt den aktuellen Faktor des zusätzlichen Konsums fest, nach gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien.
- Die zentrale Plankommission berechnet ausgehend vom Konsumgüterbedarf der Arbeiter, welche Warenmengen im nächsten Reproduktionszyklus produziert werden müssten und welche Produktionsvolumina der z.Z. am preiswertesten produzierenden Unternehmen dazu nötig sind. Dabei berücksichtigt sie die z.Z. in der Gesellschaft verfügbaren Warenmengen. (Einzelheiten dazu werden in der Beschreibung des Ablaufs eines Reproduktionszyklus dargestellt.)
- Entsprechend ihren Planungen weist die zentrale Plankommission den Arbeitern aus dem gesamtgesellschaftlichen Warenfond ein bedarfsgerechtes Sortiment an Konsumgütern zur Benutzung bzw. zum Verbrauch zu. Entsprechend ihren Planungen weist sie auch den Unternehmen aus dem gesamtgesellschaftlichen Warenfond bedarfsgerechte Sortimente an Produktionsmitteln und eine entsprechende Anzahl von Arbeitskräften zu.
Zentraler Warenfond: (Rudiment des Marktes)
- Der zentrale Warenfond verwaltet lediglich die gesamtgesellschaftlichen Warenbestände in folgender Weise.
- Er ermittelt die Gesamtmengen der z.Z. verfügbaren Warenmengen und meldet sie an die zentrale Plankommission.
- Er liefert die Warenmengen den Zuweisungen der Plankommission entsprechend an die Arbeiter und Unternehmen aus.
- Er sammelt die Produkte und die evtl. zurückzugebenden Produktionsmittel am Ende des Reproduktionszyklus wieder ein bzw. erfasst sie.
Preise:
- Der kalkulierte Preis des jeweils preiswertesten Unternehmens dieser Warenart, welches im vorhergehenden Zyklus deshalb auch allein diese Ware produzieren durfte, wird zum allgemeinen Marktpreis anhand dessen die Unternehmen im folgenden Zyklus ihre Preiskalkulationen vornehmen.
- Der Preis einer vollbeschäftigten Arbeitskraft pro Reproduktionszyklus bleibt konstant (Basispreis). Nur wenn der Preis der Arbeitskraft kleiner ist als die Kosten für den notwendigen Konsum (ohne zusätzlichen Konsum), dann wird der Preis der Arbeitskraft auf den Wert der notwendigen Konsumkosten erhöht. Dieser Preis ist lediglich ein Parameter der Preiskalkulation der Arbeiter.
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