5 Erster Entwurf eines anderen Wirtschaftssystems
Ziel meiner Untersuchungen ist es nicht, ausschließlich die existierende kapitalistische Marktwirtschaft zu untersuchen. Für mich steht fest, dass sie so nicht ordentlich funktioniert. Mein Ziel ist es, Produktionsverhältnisse zu entwerfen, die berechtigte Hoffnungen erkennen lassen, dass optimale Reproduktionsstrukturen entstehen oder bewusst erzeugt werden können. Dabei setze ich noch Hoffnungen auf mögliche Selbstregelmechanismen marktwirtschaftlicher Elemente.
Dabei gilt es zunächst das Problem der Instabilität zu lösen, wie sie im ersten Modell der kapitalistischen Marktwirtschaft aufgetreten ist. Dazu habe ich versucht, andere Modelle der Produktionsverhältnisse zu konstruieren. Dabei stand nicht der Gesichtspunkt im Vordergrund, dass bei den ersten Versuchen auch gleich ein Modell zustande kommt, welches berechtigte Hoffnung hat, in der Gesellschaft auch tatsächlich realisierbar zu sein. Mein heuristischer Ansatz bestand darin, dass ich zunächst mindestens ein System konstruieren muss, welches sich selbstoptimierend verhält. An diesem könnte ich dann den Selbstoptimierungsprozess studieren. Mit diesen Erfahrungen müsste es mir dann leichter fallen, auch realisierbare selbstoptimierende Systeme zu entwickeln, falls es solche gibt.
Das traditionell hochgelobte Prinzip der kapitalistischen Marktwirtschaft, dass sich die Höhe der Preise regeln durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage erscheint mir schon lange suspekt. Das bestätigte sich auch, als ich versuchte es in meinem ersten Modell konkret zu formulieren. es ist ein recht schwammiges Prinzip, welches recht willkürlichen Preisfestlegungen Tür und Tor öffnet.
Deshalb hatte ich die Idee kostenorientierte Preise einzuführen. Dabei entstehen natürlich zunächst auch einige Fragen und Probleme die nun gelöst werden müssen, z.B.
Ein weiteres Problem der Marktwirtschaft ist folgendes: Eigentlich soll eine Volkswirtschaft so produzieren, dass der Bedarf der Bevölkerung möglichst optimal befriedigt wird. Den kennt aber keiner genau und selbst wenn er bekannt ist, beeinflusst er die kapitalistische Marktwirtschaft kaum. Statt des Bedarfs wirkt als Ersatz nur die Nachfrage innerhalb der Marktwirtschaft als stimulierende oder als hemmende Einflussgröße. Wie weit Bedarf und Nachfrage oft auseinanderfallen ist hinlänglich bekannt. Deshalb habe ich in meinem nächsten Modell auch versucht den Bedarf als wirkende Einflussgrößen einzubauen.
Mit diesen Vorgaben ähnelt mein nächstes Modell eher eine Planwirtschaft als einer Marktwirtschaft. Wegen der interessanten Ergebnisse möchte ich es aber mit in die Diskussion einbeziehen und werde es deshalb nachfolgend beschreiben.
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