zurück weiter
3.1.2 Beschreibung eines Reproduktionszyklus
Handelstätigkeit der Wirtschaftssubjekte
- Zu Beginn eines Reproduktionszyklus macht jeder Unternehmer i2 Inventur und ermittelt sein aktuelles Gesamtvermögen vermoegenui2 anhand seines Geldbestandes geldui2, seiner Warenbestände wui2 (Produktionsmittel und Produkte) und den aktuellen Preisen preisw.
- Da er die Absicht hat sein gesamtes Vermögen in die Produktion zu investieren, ermittelt er nun wie groß im kommenden Zyklus aufgrund des Wertes seines Vermögens sein maximales Produktionsvolumen xmax0i2 sein könnte.
- Nun ermittelt er das bedarfsgerechte Warensortiment xmax0*
wii2, welches er für das geplante Produktionsvolumen xmax0 benötigt und vergleicht es mit seinen vorhandenen Warenbeständen wui2. Daraus ergibt sich ein Sortiment wai2 von Warenüberschüssen, bestehend aus den noch nicht verkauften Produkten und eventuell vorhandenen nicht mehr benötigten Produktionsmitteln, mit
welches er dem Markt zum Kauf anbietet. Gleichzeitig ermittelt er ein Sortiment wni2 der noch fehlenden Waren mit
die er auf dem Markt nachfragt.
- Die Arbeiter (Konsumenten) verfahren ähnlich. Sie machen ebenfalls Inventur und ermitteln ihr gemeinsames Vermögen vermoegenaa anhand ihres Geldvermögens geldaa und ihres noch vorhandenen Konsumgütersortiment wk und den aktuellen Preisen preisw.
- Anhand der Kosten des Konsumgüterbedarfs, bestehend aus dem notwendigen und dem zusätzlichen Bedarf, und des Wertes ihres gemeinsamen Vermögens ermitteln die Arbeiter, ob alle versorgt werden könnten bzw. wie viele von ihnen. Anhand der Anzahl der versorgbaren Arbeiter und des noch vorhandenen Konsumgütersortiments ermitteln sie das noch fehlende Sortiment wkn, welches sie auf dem Markt nachfragen.
- Der Markt kennt nun die gesamte zu erwartende Warennachfrage der Produzenten und Konsumenten und errechnet daraus seine Marktnachfrage wmn. Das ist das Sortiment, welches der Markt beim Aufkauf nachfragen wird.
Dabei berücksichtigt er seine eigenen noch vorhandenen Warenbestände wm und einen Warenreservefaktor x4 ³ 1.
- Entsprechend seiner Nachfrage wmn versucht nun der Markt von den Unternehmen Waren aufzukaufen. Ist das Angebot der Unternehmen in der jeweiligen Warenart geringer als die Nachfrage des Marktes, kann der Markt seine Kaufabsichten nicht voll verwirklichen. Er kauft dann alles, was angeboten wird. Ist das Angebot der Unternehmen größer als die jeweilige Nachfrage des Marktes kauft der Markt allen Unternehmen Warenmengen zu einem einheitlichen Prozentsatz ihres Angebots ab und befriedigt damit seine Nachfrage vollständig.
- Falls die Unternehmen nicht alle ihre angebotenen Waren absetzen konnten und deshalb nicht genügend Geldeinnahmen hatten, korrigieren sie jetzt ihre beabsichtigten Produktionsvolumina xmax0 auf die neuen Wert xmax1i2 und dementsprechend korrigieren sie auch noch einmal ihre Warennachfragen wni2.
- Jetzt Kaufen die Unternehmen und die Arbeiter Waren vom zentralen Markt. Ist das Angebot des Marktes in der jeweiligen Warenart größer oder gleich der Gesamtnachfrage, können alle ihre Nachfrage vollständig decken. Wenn nicht, bekommen alle Nachfrager einen einheitlichen Prozentsatz ihrer Nachfrage.
- Falls die Unternehmen nicht alle ihre bestellten Waren bekommen habe, korrigieren sie erneut ihre beabsichtigten Produktionsvolumina xmax1i2 auf den neuen Wert xmax2i2 entsprechend dem bedarfsgerechten Warensortiment(=Produktionsmittelsortiment), welche jetzt in ihrem aktuellen privaten Warensortiment wui2 enthalten ist, und fragen nun dementsprechend Arbeitskräfte nach. Falls das Arbeitskräfteangebot größer oder gleich der Nachfrage ist, wird die Arbeitskräftenachfrage aller Unternehmen vollständig gedeckt. Wenn nicht bekommen alle Unternehmen einen einheitlichen Prozentsatz ihrer Nachfrage. Damit sind alle Tauschaktionen für diesen Reproduktionszyklus beendet.
Konsumtion und Produktion:
- Entsprechend dem bedarfsgerechten Konsumgütersortiment, welches nun in dem aktuellen, gemeinsamen Warensortiment wk der Arbeiter enthalten ist, wird die Anzahl ak (£
a) der Arbeiter mit Konsumgütern versorgt.
- Entsprechend dem jeweiligen privat verfügbaren bedarfsgerechten Warensortiment und der privat verfügbaren Arbeitskräfte wird mit dem Produktionsvolumen xi2 in dem jeweiligen Unternehmen produziert.
- Am Ende des Reproduktionszyklus haben sich alle ak versorgten Arbeiter mit dem Faktor fa vermehrt, während die nicht versorgten Arbeiter (a-ak) gestorben sind. Für das Prinzip unbedeutend, aber der vollständigen Beschreibung des Modells wegen sei hier noch erwähnt, dass angenommen wird, dass nicht versorgte Arbeiter im aktuellen Zyklus noch arbeiten können und erst am Ende des Zyklus sterben. D.h. die Anzahl aeg der beschäftigten Arbeiter kann größer sein als die Anzahl ak der versorgten Arbeiter.
Nach Beendigung des Reproduktionszyklus werden Preiskorrekturen durchgeführt:
- Die Preiskorrekturen erfolgen nach dem Prinzip, war das Angebot größer als die Nachfrage, werden die Preise reduziert und im umgekehrten Fall werden die Preise erhöht, wie das traditionell von den Monetaristen propagiert wird. Dabei wurden verschiedene Korrekturformeln erprobt. Das Ergebnis kann hier schon vorweggenommen werden: Trotz verschiedener Versuche dämpfende Elemente in den Korrekturformeln zu berücksichtigen, blieb das Ergebnis immer instabil.
Indem die Ausgangsparameter wm, wk, geldaa, wu, geldu aus dem vorhergehenden Reproduktionszyklus i4-1 zu den Eingangsparametern des folgenden Reproduktionszyklus i4 werden, ergänzt um die jeweils korrigierten Preise preisw und preisa, können nun beliebig viele Reproduktionszyklen ausgeführt werden. Beginnend bei einem zufälligen Anfangszustand kann nun kontrolliert werden, ob eine Tendenz zur Selbstoptimierung des Systems besteht.
zurück weiter