zurück weiter
3.1 Modell einer kapitalistischen Marktwirtschaft ohne Kapitalmarkt
Zunächst gelten alle Annahmen zur Beschreibung der vorhandenen gesellschaftlichen Produktivkräfte weiterhin. Durch die Marktwirtschaft werden alle Güter zu Waren und werden nachfolgend in der Regel auch nur noch so bezeichnet. Es kommen folgende weiteren Annahmen hinzu.
zurück weiter
3.1.1 Elemente der kapitalistischen Marktwirtschaft
Unternehmer:
- Es existieren n2 Unternehmer, die mit dem Index i2= 1 bis n2 durchnummeriert sind. Jeder dieser Unternehmer besitzt jeweils das Produktionsverfahren i2, d.h. er besitzt das technische und organisatorische know how und eventuell Patente, um dieses Produktionsverfahren exklusiv anzuwenden.
- Jeder Unternehmer ist Eigentümer eines aktuellen Sortiments an Waren, dargestellt durch den Vektor wui2, bestehend aus den n3 Komponenten wui2,i3
Dieses Warensortiment stellt sein aktuelles Eigentum an Produktionsmitteln und Produkten dar, mit denen er seine materielle Produktion bestreiten kann. Es muss nicht bedarfsgerecht sein. Die Vektoren wui2 aller Unternehmer werden zu der Matrix wu zusammengefasst.
Außerdem besitzt jeder Unternehmer i2 eine aktuelle Geldmenge geldui2. Das Geld geldui2 und das Warensortiment wui2 bilden sein Kapital. Alle Geldmengen geldui2 werden zu dem Vektor geldu zusammengefasst.
Arbeiter:
- Wie bereits früher angenommen existiert eine Anzahl von a Arbeiter. Diese werden in diesem idealisierten Modell zu einem Wirtschaftssubjekt zusammengefasst (aggregiert). Die Arbeiter sind gemeinsam Eigentümer eines aktuellen Sortiments an Konsumgütern bzw. Waren, dargestellt durch den Vektor wk, bestehend aus den n3 Komponenten wki3
Aus diesem Konsumgütersortiment versorgen sich die Arbeiter zur Befriedigung ihrer individuellen Bedürfnisse, zur Reproduktion ihrer Arbeitskraft und zur Versorgung ihrer Kinder.
- Außerdem besitzen die Arbeiter die aktuelle Geldmenge geldaa zum Kauf von weiteren Konsumgütern.
Markt:
- Es existiert ein zentraler Warenmarkt. Alle Unternehmen verkaufen ihre Produkte und eventuell überschüssige Produktionsmittel nur an den zentralen Warenmarkt und kaufen ihre benötigten Produktionsmittel nur vom zentralen Warenmarkt. Die Arbeiter kaufen ihre benötigten Konsumgüter ebenfalls ausschließlich vom zentralen Warenmarkt.
- Der Warenmarkt besitzt ein aktuelles Warensortiment wm, bestehend aus den n3 Komponenten wmi3
Dabei handelt es sich um bereits aufgekauft und noch nicht wieder verkaufte Bestände. Das können sowohl planmäßige Bestände sein, die aufgrund der zu erwartenden Nachfrage aufgekauft wurden, um Reserven zum Abfangen von Nachfrageschwankungen, als auch um Überbestände die aufgrund eines plötzlichen Nachfragerückgangs nicht wieder verkauft werden konnten. Im Besitz des zentralen Marktes befinden sich ebenfalls alle bisher noch nicht in Anspruch genommenen Bestände an Grund und Boden und sonstigen natürlichen Ressourcen.
- Dem zentralen Warenmarkt wird zur Vereinfachung kein Besitz eines aktuellen Geldbestandes zugeordnet. In diesem Sinne kann man ihn als einen staatlichen Markt auffassen, der zum Aufkauf der Waren die benötigten Geldmengen druckt und beim Wiederverkauf der Waren diese wieder einzieht, ohne dass sie bei ihm auf einem Guthabenkonto erscheinen. auf diese Weise kommen dann Geldbestände in Höhe der Warenbestände des Marktes in Umlauf. Man könnte ihn auch als einen privaten Markt interpretieren, der sich zum Zwecke das Wareneinkaufs von einer staatlichen Bank das Geld leiht und seine Warenbestände als Sicherheiten gibt, so dass seine Bilanz stets ausgeglichen bei Null liegt.
Preise:
- Während eines Reproduktionszyklus gelten einheitliche Warenpreise, dargestellt durch den Preisvektor preisw, bestehend aus den n3 Komponenten preiswi3.
Die Komponente preiswi3 ist der Preis für die Mengeneinheit Mi3 der Ware i3
- Die Arbeiter verkaufen ihre Arbeitskraft direkt an die Unternehmer. Die Unternehmer zahlen dafür den Preis preisa pro vollbeschäftigten Arbeiter für die Dauer eines Reproduktionszyklus. Die Arbeiter erhalten dafür den Lohn lohna. Wie später noch gezeigt wird, müssen preisa und lohna nicht gleich sein.
- Zwischen den Reproduktionszyklen werden die Preise preiswi3 für i3= 1 bis n3 und preisa gemäß Angebot und Nachfrage nach einem noch näher zu bestimmenden Algorithmus modifiziert.
Es wird kein Kapitalmarkt angenommen. D.h. zwischen den Unternehmern wird keinerlei Kapitalaustausch durch Darlehen, Beteiligungen oder Firmenkäufe angenommen. Die Unternehmer können nur durch erwirtschaftete Gewinne akkumulieren und diese auch nur in ihr eigenes Unternehmen investieren.
Alle neu eingeführten Parameter wurden sofort dimensionslos angegeben, was an der Kleinschreibung zu erkennen ist. Alle Waren i3 wurden dabei durch die entsprechende Komponente Mwi3 des Einheitenvektors Mw dimensionslos gemacht. Alle Geldbeträge und Preise wurden mit der Währungseinheit Mp dimensionslos gemacht.
zurück weiter