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2 Darstellung der gesellschaftlichen Produktivkräfte einer Volkswirtschaft unabhängig von den Produktionsverhältnissen

Die in der marxistischen Theorie übliche Unterteilung der Volkswirtschaft in Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse erscheint dem Zweck der Untersuchungen dienlich und soll deshalb auch hier vorgenommen werden.

Dementsprechend sind die Produktivkräfte die materiell-technische Basis der gesellschaftlichen Wirtschaft. Dazu gehören die Wirtschaftsgüter, wie natürliche Ressourcen, bereits produzierte Güter wie Maschinen und Materialien für die spätere Produktion, als auch Güter für den individuellen Konsum. Dazu gehören die Arbeitskräfte, einschließlich ihrer naturwissenschaftlich-technischen Kenntnisse über diverse Produktionsverfahren, als auch Erfahrungen über die verfahrensbezogene Organisation kollektiver Produktionsprozesse. Damit stellen die Produktivkräfte ein Wirtschaftspotential dar, welches Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Reproduktion eröffnet. Allein durch die Produktivkräfte ist damit aber noch nicht festgelegt, ob bzw. wie diese Möglichkeiten im Interesse der Gesellschaft genutzt werden.

Die Produktionsverhältnisse umfassen die gesellschaftlichen Verhältnisse, die die Menschen im Produktionsprozess eingehen. Ein wesentlichstes Merkmal zur Beschreibung der Produktionsverhältnisse sind nach wie vor die Eigentumsverhältnisse an den Produktionsmitteln, die sich auf alle anderen Verhältnisse auswirken, diese aber noch nicht eindeutig festlegen. Zu den Produktionsverhältnissen gehören deshalb außerdem die Verhältnisse der Kooperation, der Arbeitsteilung und der Mitbestimmung, der Bewertung der Arbeitsleistung des Einzelnem im kollektiven Produktionsprozess und der Verteilung der Güter zum individuellen Konsum. Damit bestimmen die Produktionsverhältnisse die Eigenbewegung der Volkswirtschaft, in wessen Interesse die wirtschaftliche Tätigkeit erfolgt und auch, ob sich ein selbstoptimierendes stabiles Wirtschaftssystem einstellt, oder wenigstens tendenziell angestrebt wird.

Deshalb müssen die Produktionsverhältnisse das Hauptziel wirtschaftswissenschaftlicher Untersuchungen sein. Zunächst soll aber erst einmal nur die Darstellung der Produktivkräfte erfolgen, um daraus Verfahren abzuleiten, mit denen ermittelt werden kann, welche gesamtgesellschaftliche Reproduktionsleistung bei anzustrebenden optimalen Produktionsverhältnissen erreichbar ist.

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