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9.2 Der wahrscheinliche Weg

Als wahrscheinlichen Weg will ich ein Transformationsszenarium bezeichnen, in dem sich die allgemeine Krise des Kapitalismus soweit verschärft, daß durch die konkreten Probleme die Einsicht in die Notwendigkeit so weit wächst, daß die Transformation von der Mehrheit gewollt wird.

Auch in dieser Situation ist weiterhin ein friedlicher Übergang anzustreben. Dieser dürfte auch noch möglich sein, wenn noch gefestigte demokratische politische Strukturen existieren. Aufgrund des bereits eingetretenen höheren Konfliktpotentials wird das Risiko eines Abgleitens in die Gewalt aber größer.

Wenn in dieser Situation verhindert werden soll, daß nach dem erst besten, meist populistischen Lösungsangebot gegriffen wird, muß auch bei diesem Weg bereits ein ausgereiftes und plausibles Lösungsangebot einem großen Teil der Bevölkerung bekannt sein, so daß die Akzeptanz für diese Lösung mit den in der Krise größer werdenden Problemen mitwachsen kann. Sonst wird auch diese Chance vergeben und die Entwicklung steuert auf den katastrophalen Weg zu. Für dieses Szenarium besteht also genauso wie für den vernünftigen Weg die Aufgabe, bereits vorher die subjektiven Voraussetzungen für die Revolution zu schaffen. Wie bereits oben angedeutet, haben die linken Intellektuellen im ersten und zweiten Weg die gleiche wichtige Aufgabe der theoretischen und ideologischen Verbereitung der Revolution. Je besser dies gelingt, um so eher kann der Transformationsprozeß beginnen und um so geringer werden die Risiken eines Abgleitens in unkontrollierbare gewaltsame Konflikte.

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