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7.3.3 Ressourcenmarkt
Die Freigabe des Volumens an natürlichen Ressourcen für die wirtschaftliche Nutzung erfolgt aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen und demokratischer Meinungsbildung. Wirtschaftsunternehmen und Wirtschaftsvereine dürfen auf diesen Prozeß der Entscheidung nur in der Weise Einfluß nehmen, in dem sie Informationen über den jeweiligen Einsatz und Verbrauch der verschiedenen Ressourcen geben. Die eigentliche Entscheidung erfolgt durch demokratische politische Verfahren.
Es wird eine zweite Währung (Ressourcenwährung) eingeführt, die zum Kauf zeitweiliger Nutzungsrechte natürlicher Ressourcen berechtigt.
Jeder Arbeiter bekommt pro Zeiteinheit (evtl. pro Jahr) den gleichen Betrag. Der Betrag bleibt über die Zeit ebenfalls konstant.
Die aktuellen Ressourcenpreise richten sich nach Angebot und Nachfrage.
- Das bedeutet, daß der Preis der Waren in der Regel aus zwei Preisanteilen besteht.
- Der Ressourcenpreis ist nicht zu verwechseln mit den heutigen Preisen für Rohstoffe. So hat dann z.B. bereits gefördertes Erdöl zwei Preisteile in den zwei Währungen, den Ressourcenpreis und den Leistungspreis, der den Arbeitsaufwand zur Förderung des Erdöls repräsentiert und ungefähr dem Preis in der traditionellen Währung entspricht.
- Im weiteren wird die traditionelle Währung und der entsprechende Preis zur Unterscheidung von der Ressourcenwährung als Leistungswährung bzw. Leistungspreis bezeichnet, da er, wie Marx bereits feststellte und meine Modellberechnungen bestätigt haben, die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit repräsentiert.
- Es muß im Ressourcenpreis ein und derselben Ressource unterschieden werden zwischen dem Preis, der zu zahlen ist, wenn die Ressource verbraucht wird (Verbrauchspreis), und dem, wenn die Ressource nur genutzt wird und nach der Nutzung nachweisbar wieder zurückgegeben wird für weitere Nutzungen (Nutzungspreis). Z.B. für das Material eines Autos, das ich nach Nutzung an den Hersteller zur Verwertung zurückgebe, zahle ich für das Eisen einen niedrigeren Ressourcenpreis als für das Blech einer Büchse, die im Müll landet. Materialien, deren Kreislauf organisatorisch nicht gesichert ist, z.B. Verpackung, die sowohl in der Sero-Tonne als auch in der Mülltonne landen können, sind Verbrauchspreise zu berechnen. Das Sammeln dieser Ressourcen und wieder in den Wirtschaftskreislauf einführen muß reichlich honoriert werden.
- Das erstrebenswerte Ziel ist natürlich ein vollständiger Ressourcenkreislauf, so daß nur Ressourcennutzungspreise zu zahlen wären. Es wäre aber unrealistisch, den wenigstens gegenwärtig unwiederbringlichen Verbrauch nicht zu Kenntnis zu nehmen.
Das zukünftige Recht auf die Nutzung natürlicher Ressourcen ist nicht verkäuflich und nicht verpfändbar.
- Inwieweit ein Tausch von Leistungswährung gegen Ressourcenwährung sinnvoll ist, müßte die Praxis zeigen. Die Herausbildung eines Kurses zwischen den Währungen würde aber nicht die eine Währung erübrigen, weil auch in diesem Fall eine Kursschwankung zur freien Anpassung sinnvoll erscheint.
- Interessant ist die Frage, ob es bei sparsamer Lebensführung durch Tausch eines Teils der Ressourcenwährung gegen Leistungswährung möglich ist, von diesen dann vorhandenen Geldmengen ohne eigene Arbeit seinen elementaren Lebensunterhalt zu bestreiten. Damit wäre dann nämlich das Problem der Grundversorgung (Sozialhilfe) gelöst. Das hängt sicher von der Produktivität der Gesellschaft ab und dem Drang des leistungsfähigen und leistungsbereiten Teils der Arbeiter für zusätzliche Ressourcen einen Teil des Leistungslohns abzugeben und deren Konkurrenz untereinander nach dem verfügbaren Angebot.
Ich habe noch kein Gefühl dafür, ob eine Währung für alle natürlichen Ressourcen und die Preisregelung nach Angebot und Nachfrage ausreichend ist, um einen einigermaßen preisstabilen Ressourcenmarkt zu realisieren. Es wäre auch denkbar, daß eventuell weitere Kontingentierungen erforderlich sind. Darüber muß noch intensiver nachgedacht werden und über Modelle versucht werden, genauere Vorstellungen zu erlangen. Endgültig wird wohl aber erst die Anwendung Aufschluß bringen.
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