Der Staatssozialismus wurde nach einer noch unvollkommenen Theorie aufgebaut. Die Theorie wurde außerdem nicht eingehalten und auch nicht ausreichend weiterentwickelt. Hauptprobleme waren die faktische Enteignung der Bevölkerung durch das Vorherrschen des Staatseigentum an den Produktionsmitteln, der Versuch, das Wirtschaftssystem ausschließlich zentral administrativ zu leiten und die weitgehende Aufhebung des Leistungsprinzips. U.a. bedingt durch die Errichtung der Macht gegen massiven inneren und äußeren Druck und das Andauern des äußeren Drucks herrschte ein erhebliches Demokratiedefizit.

Trotz aller Mängel ist der Versuch moralisch zu rechtfertigen, als ein ehrlicher Versuch eine bessere Gesellschaftsordnung zu errichten. Das galt mindesten in der Anfangsphase. Was von diesem Versuch bleibt, sind gute und schlechte Erfahrungen, die in der Erinnerung der Bevölkerung dieser Staaten auf sehr unterschiedliche Weise erhalten bleiben. Es gilt aus diesen Erfahrungen, sowohl aus den guten als auch aus den schlechten, Schlußfolgerungen zu ziehen, die für einen nächsten notwendigen Sozialismusversuch auf ein besseres Ergebnis hoffen lassen.