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7.4.3 Ein Optimum bei vollständiger Vermeidung von Abfallproduktion

Das rechentechnische Lösungsverfahren lässt eine Verlagerung der Prioritäten zu, indem zwar wieder versucht wird, den zusätzlichen Konsum zu maximieren, aber nur unter der Bedingung, dass kein Abfall erzeugt wird, d.h. alle xn2+1+i3 = 0, für i3= 1 bis n3. Das wird realisiert, indem die Variablen xn2+1+i3 zu Hilfsvariablen gemacht werde, neben den bereits eingeführten Hilfsvariablen xn2+1+n3+1 und xn2+1+n3+2 , und innerhalb der Lösung des Hilfsproblems Null werden, sofern es eine abfallfreie Lösung gibt.(Siehe dazu auch Abschnitt 4.2.2.) Damit ergibt sich eine andere optimale Wirtschaftsstruktur bei gleichen Produktivkräften mit

Hier sollten jetzt die Vektoren x_optimal und input_optimal erscheinen!

Deutlich werden die Unterschiede bei dem Unternehmen i2=13, welches ein Kraftwerk darstellt, das aus organischen Nebenprodukten i3=6 Energie erzeugt mit einem Produktionsvolumen von xi2=13 = 9 und in der vorhergehenden Lösung nicht produzierte. Dafür wurde das Produktionsvolumen des anderen Kraftwerks i2=15 von bisher xi2=15 = 7 auf xi2=15 = 4 zurückgefahren. Diese Umstellung wirkt sich aber auch auf die Produktionsvolumina der anderen Unternehmen und die erforderlichen Güterinputs inputoptimal= wgoptimal aus.

Der Faktor des maximal möglichen zusätzlichen Konsums sinkt bei dieser Lösung von vormals flmax=9,2 auf flmax=8,2 . In diesem Beispiel scheint das ein vertretbarer Preis für eine umweltfreundliche Wirtschaftsstruktur in Bezug auf Abfallvermeidung.

Es sei an dieser Stelle aber gleich zu Bedenken gegeben, dass eine optimale Wirtschaftsstruktur ohne Abfallproduktion wie in diesem Beispiel nicht notwendiger Weise existieren muss. In unserem Demonstrationsbeispiel wäre das z.B. bereits der Fall, wenn das Produktionsverfahren i2=13, Energieerzeugung aus organischen Nebenprodukten, entfallen würde, da z.B. beim notwendigen Konsum organischer Abfall anfällt und kein anderes Produktionsverfahren mehr organischen Abfall verbraucht, als es selbst verursacht. Es würde hier auch ein Verzicht auf zusätzlichen Konsum nichts prinzipiell ändern.

Wie sich die Verhältnisse in unserer realen Wirtschaft verhalten, kann hier nicht beantwortet werden. Es ist denkbar, dass z.Z. keine generelle Lösung ohne Abfall nur durch Optimierung der Wirtschaftsstrukturen möglich ist. In diesem Fall ist die technologische Forschung gehalten neue Verfahren zu entwickeln.

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