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7 Zusammenfassung und Ausblick

Das Beispiel hat gezeigt, das trotz der Verkleinerung der jeweils tragenden Schmierspaltfläche ein erheblicher Tragfähigkeitsgewinn erzielt werden kann. Sicher können auch noch andere Formabweichungen im zylindrischen Gelenk ähnliche Effekte erzeugen, aber die Aufteilung in zwei versetzte achsparallele Abschnitte hat sich als effektiv erwiesen. Durch das über die Lagerbreite gleich bleibende Lagerspiel ergeben sich hier gute Schmiegungsverhältnisse, die einen großflächigen Druckberg ermöglichen.

Mehr Variationsmöglichkeiten sind denkbar bei einem mehrachsigen Gleitgelenk (Bild 21). Hier können je nach Ausgestaltung bis zu drei Schwenkachsen auftreten und dementsprechend kann nach geeigneten Formabweichungen vom idealen Kugelgelenk gesucht werden.

Bild 21: Nicht zylindrisches Gleitgelenk

Eine Vielzahl nicht zylindrischer Gleitgelenke finden wir in der Natur, u.a. auch im menschlichen Körper. Deshalb sind solche Gelenke auch für Endoprothesen, die Körpergelenke nachbilden, von Interesse. Aus wissenschaftlicher Sicht wäre interessant zu erfahren, ob die Natur dieses Prinzip der Formabweichungen zur Erhöhung der Tragfähigkeit bereits praktiziert. Mit dem Programm SIRIUS können mehrachsige Gelenke leider nicht simuliert werden. Dafür muss ein neues Programm geschrieben werden. Die erweiterte Reynoldssche Differentialgleichung für ein Flüssigkeits-Gas-Gemisch und die zugehörigen numerischen Lösungsverfahren haben sich am einachsigen Gleitgelenk aber gut bewährt und die Erfahrungen könnten übernommen werden.

Bisher wurde dieser Effekt nur an starren Lagern untersucht. Zukünftig sind hier auch noch elastische Verformungen zu berücksichtigen. Interessant ist dabei die Frage, ob elastische Verformungen hier nur als störende Faktoren mit berücksichtigt werden müssen, oder ob durch gezielte Elastizitäten ebenfalls positive Effekte erzielt werden können.

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