5 Möglichkeiten der optimalen Auslegung eines versetzten Gleitgelenks
Im oben gezeigten Beispiel hat sich bereits eine erhebliche Vergrößerung der minimalen Spalthöhe gegenüber dem ideal zylindrischen Gleitgelenk ergeben. Trotzdem sind die Nachstrombedingungen des Schmiermittels in das Kavitationsgebiet noch nicht optimal. Wenn man davon ausgeht, dass die Lagerabmessungen und der Last- und Bewegungsablauf des Gleitgelenks vorgeben sind, bleiben folgende Möglichkeiten, die Ölversorgung des Schmierspalts und damit die Tragfähigkeit zu optimieren: 1. Es kann der Versatz der Lagerabschnitte variiert werden. Größerer Versatz führt in Abhängigkeit vom Schwenkwinkel zu größeren Spaltweiten im entlasteten Bereich des Schmierspalts. 2. Es kann eine optimale Anordnung von Schmiernuten und ein entsprechender Schmiermittelzufuhrdruck gewählt werden. 3. Falls die Lagerbelastung nicht wie im hier gezeigten Beispiel über die Zeit konstant ist, sondern von den jeweiligen Lagerabschnitten unterschiedliche Lastimpulse aufgenommen werden müssen, kann man durch unterschiedliche Breiten der versetzten Lagerabschnitte eine Optimierung vornehmen. 4. Da durch die Wahl eines geeigneten Lagerversatzes die Schmierspalthöhe im entlasteten Lagerabschnitt variiert werden kann, besteht auch eine gute Möglichkeit die Tragfähigkeit durch eine größere Viskosität des Schmiermittels zu erhöhen, ohne den notwendigen Schmiermittelzufuhrdruck erheblich erhöhen zu müssen. Eine weitere interessante Möglichkeit die Schmiermittelversorgung weiter zu verbessern, zeigt nachfolgendes Beispiel: In jedem Lagerabschnitt werden mitten im Schmierspalt je zwei axiale Schmiernuten angeordnet, die nicht miteinander direkt verbunden sind. Jede Schmiernut ist mit einem Rückschlagventil versehen, so dass das Schmiermittel nur von der Versorgungspumpe in die Schmiernut fließen kann, aber nicht wieder zurück. Wegen der dadurch verkürzten Strömungswege des nachfließenden Öls konnte der Zufuhrdruck gegenüber dem vorhergehenden Beispiel von 2 MPa auf 1 MPa reduziert werden. Außerdem wurde mit einer dynamischen Viskosität von 198 mPa*s ein um 2 Viskositätsklassen zäheres Öl eingesetzt. Weitere Daten zu diesem Gleitgelenk sind in Tabelle 4 angegeben.